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Wohin mit meinen selbst erstellten Materialien?“ – OER veröffentlichen in der Erwachsenen- und Weiterbildung

Auszug aus einem Beitrag von Magdalenea Spaude Magdalena Spaude für OERinfo – Informationsstelle OER.

Die eigenen Materialien veröffentlichen

Hat man sich entschieden, aus den eigenen Materialien OER zu machen, stellt sich die Frage, wo sie veröffentlicht werden können. Wenn Sie freiberuflich bzw. selbständig tätig sind, eignet sich dafür Ihre eigene Homepage. Auf die erstellten OER und damit auch auf sich selbst können Sie dann auch über Social-Media-Kanäle verweisen. Eine weitere Möglichkeit stellt ebenfalls die OER World Map dar. Hier kann man sich als OER-Erstellende*r eintragen.

Wenn Sie für Institutionen und Bildungsträger arbeiten, erkundigen Sie sich, ob auf der Homepage Ihrer Einrichtung OER hochgeladen werden kann. Viele Institutionen haben ohnehin eigene interne Plattformen, auf denen Lehr-Lern-Materialien abgelegt werden. In solchen Fällen könnte der erste Schritt sein, die bereits vorhandenen Materialien mit einer offenen Lizenz zu versehen. Im nächsten Schritt könnte so eine Plattform (oder Teile davon) dann öffentlich zugänglich gemacht werden.

Fachspezifische Plattformen zum Upload von OER

Als Lehrende*r an Volkshochschulen können Sie Ihre offenen Bildungsmaterialien in der VHS-Cloud hochladen. In Workshops, die in die Nutzung der Cloud einführen, können die Möglichkeiten bezüglich OER besprochen werden. Als Ansprechpartner*innen können außerdem hauptamtlich Tätige fungieren, die sich mit Themen wie Digitalisierung und Mediendidaktik an Ihrer VHS beschäftigen. Die Inhalte der VHS-Cloud sind zunächst nur für Lehrende und Lernende an Volkshochschulen zugänglich. Um die dort eingestellten OER, die im Übrigen auch von den Lernenden erstellt sein können, für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wäre hier eine Öffnung ebenfalls wünschenswert.

Weitere Möglichkeiten der Veröffentlichung der eigenen offenen Bildungsmaterialien könnten fachspezifische Plattformen sein, die ein Hochladen erlauben und die eventuell selber OER anbieten. Ein solches Beispiel wäre das Projekt Open Digi Media, eine offene Lernplattform für die Digitalisierung in der Produktion. Hier wird sogar zum Mitmachen eingeladen. Für Materialien aus dem Bereich Deutsch als Zweitsprache kommt das VHS-Ehrenamtsportal in Frage. Sie können sich über E-Mail an das Projekt wenden und bekommen für Ihr OER zudem ein Feedback. Unterrichtskonzepte, Methodenumsetzungen und Handlungsanleitungen nimmt das Redaktionsteam von wb-web entgegen, bereitet sie passend für die Homepage auf und veröffentlicht anschließend auch dort.

Natürlich gibt es Medienportale wie youtube, die sich nicht zwingend dem Bildungsgedanken verschrieben haben, aber durchaus dafür genutzt werden können, da man Materialien unter einer CC-Lizenz hochladen kann. Außerdem können auch Portale, die vor allem Lehrenden anderer Bildungsbereiche bekannt sind, für den Erwachsenen- und Weiterbildungsbereich genutzt werden. So z.B. das OER-Portal ZUM Unterrichten, das vor allem im Schulbereich verwendet wird. Hier gibt es unter anderem einen Bereich für Englisch, der sicherlich auch von Lehrenden in der Erwachsenen- und Weiterbildung mit guten offenen Bildungsmaterialien gefüllt werden kann. Daher empfehle ich an dieser Stelle, auch die Blogbeiträge der anderen Bildungsbereiche zu diesem Thema zu lesen. Dort lernen Sie weitere bildungsbereichs- und fachübergreifende Portale kennen.

Erstellung von Metadaten

Damit Ihre OER gefunden werden können, erstellen Sie neben den Lernmaterialien auch die Metadaten. Zu diesen Metadaten gehören zum Beispiel:

  • Namen des/der Urheber*innen (Tipp: mehrere Urheber*innen werden auf der Anzeigeseite des Materials alphabetisch sortiert; in der Kurzansicht wird nur der erste Name angezeigt; soll dort nicht der alphabetisch erste Name stehen, können Sie im Anschluß an den Upload eine Email an das Content Management-Team von ORCA.nrw schreiben mit der Bitte um Änderung.
  • Titel des Werks
  • Erstelldatum
  • Fachgebietes
  • Hochschule
  • Lizenzhinweis

Was ist ein guter Titel?

Der Titel ist eine wichtige Beschreibungskategorie eines Bildungsmaterials. Er erleichtert die technische Auffindbarkeit des Materials und unterstützt Nutzer:innen, die bei der Suche auf aussagekräftige Titel angewiesen sind. Übereinstimmende Titelangaben, sowohl im Metadatendialog, als auch auf dem Material selbst, schaffen Klarheit bei den Zitationsangaben.

  • Wählen Sie den Titel so präzise wie möglich und benennen Sie den Inhalt so konkret wie möglich.
  • Nehmen Sie Fachtermini in den Titel auf.
  • Ggf. können auch Materialart und Angaben zum Format und Herstellersoftware mitgenannt werden (Übung zur Demokratieforschung H5P).
  • Vermeiden Sie möglichst kreative Titel, die den Inhalt nicht konkret benennen. Sie wecken zwar das Interesse, geben aber nicht konkret den Inhalt des Materials an.
  • Verzichten Sie auf nicht-aussagekräftige Wörter etwa Vergleich, Analyse, Kritik.
  • Vermeiden Sie abstrakte Bezeichnungen wie Einleitung, Lektion 1, Übung Teil 3.

Versuchen Sie die Perspektive der Suchenden einzunehmen und fragen Sie sich, wie Sie selbst nach dem Material suchen würden. Generell gilt: Je präziser der Titel, desto höher sind Auffindbarkeit und Einschätzbarkeit Ihres Materials.

Quelle: FAQ von twillo, CC BY 4.0

Schlagwörter

Hinweis: Alles was Sie nicht in den Titel unterbringen können, können Sie als Schlagwort anbringen. Denn auch darüber lässt sich die Auffindbarkeit der Materialien erhöhen. Hier ein paar Tipps zur Vergabe von Schlagworten:

  • Vergeben Sie drei bis sieben aussagekräftige Begriffe/Keywords.
  • Verwenden Sie die Schlagworte im Singular.
  • Nutzen Sie Verben im Indikativ.
  • Handelt es sich bei Ihrem Material um ein fachübergreifendes Material, können Sie das auch so angeben (z.B. Hochschuldidaktik, Schlüsselqualifikation, fächerübergreifend, überfachlich).

Quelle: FAQ von twillo, CC BY 4.0

Beschreibungstext

Besondere Bedeutung kommt auf ORCA.nrw Ihrem Beschreibungstext zu. Spezifizieren Sie in der Beschreibung möglichst genau, was Ihr Lernmaterial ausmacht und für wen der geeignet ist. Didaktische Kontextinformationen erleichtern anderen Lehrenden die Einschätzung und Bewertung der Verwendbarkeit im eigenen Lehrkontext.
Dazu gehören zum Beispiel folgende Angaben:

  • Inhaltstyp: Ist die Downloaddatei für ILIAS oder Moodle geeignet? Ist die Downloaddatei für den Import eines Kurses gedacht oder für Gruppen oder Ordner?
  • Können Sie was über Veranstaltungsformat, Niveau, Funktion oder Ihren Erfahrungsbericht aussagen?
    Wie das aussehen kann, wird hier auf twillo beschrieben

Bei komplexen Lehr- / Lernszenarien macht es Sinn, dem Material einen didaktischen Beipackzettel beizufügen. Also zum Beispiel eine PDF-Datei, in der die didaktischen Kontextinformationen ausführlicher beschrieben werden. Dies kann auch über einen eigenen Schulungsraum für geschehen, so wie hier im [could not resolve link target: il_5149_crs_1119152_910893] .

Schaufenster zum Inhalt

Eine Verlinkung zu einem offenen LMS kann auf der Anzeigeseite des Materials auf ORCA.nrw eingebunden werden. Die OER-Kurse, -Gruppen oder -Ordner werden deshalb zusätzlich auf unserer [could not resolve link target: il_5149_cat_1145309_930128] gehostet. In der ORCA-Beschreibung können Sie den Link zum offenen Bereich unseres ILIAS mit angeben.

Beispiel: Anzeigeseite auf ORCA.nrw des Moodle-Kurses "Informationsbewertung".