ILIAS-Blog
Bericht von der Mitgliederversammlung 2021

Wie schon die DevConf fand auch die diesjährige Mitgliederversammlung des ILIAS open source e-Learning e.V. coronabedingt virtuell statt. Die meisten Vorstandsberichte waren bereits im Vorfeld als Aufzeichnung bereitgestellt worden (Link zum Nachschauen für Vereinsmitglieder). Darin beleuchteten Oliver Samoila, Martin Studer und Thomas Schroeder die vielfältigen Tätigkeiten des Vereins. Neben der Koordination der Entwicklung und des Testings finanziert der Verein auch regelmäßig wichtige Features. Er stellt außerdem die ILIAS-Website und weitere Marketing-Materialien bereit – und sorgt für ILIAS-Präsenz auf Messen und Veranstaltungen. Im Jahr 2020 war zudem die Beteiligung an der Open-Source-LMS-Initiative von Bedeutung (wir berichteten).
Von den 212 stimmberechtigten Mitgliedern des Vereins waren 117 Mitglieder persönlich im VC der Versammlung anwesend oder durch Vollmacht vertreten. Sie entlasteten den Vorstand mit großer Mehrheit.
Es folgte der Blick nach vorn. Schatzmeister Thomas Schroeder stellte den Haushaltsplan für 2021 vor. Der neue Beiratsvorsitzende Philipp Kröpelin informierte im Anschluss über die neue Agenda des Gremiums. So will der Beirat die finanziellen und personellen Ressourcen des Vereins verbessern, die Diversität in der Community erhöhen, die Alleinstellungsmerkmale von ILIAS besser herausarbeiten und mithelfen, das System noch bekannter zu machen.
Über 50.000 Euro konnte der Beirat für neue Projekte verteilen. Die Arbeit an einem barriereärmeren ILIAS soll mit 20.000 Euro unterstützt werden. Für ILIAS 8 hatte schon das Technical Board diese Arbeit als besonders wichtig eingestuft. Auch die PHP8-Kompatibilität von ILIAS und der Resource Storage Service werden mit Beiratsgeldern cofinanziert. Der Repository Picker für die Kitchen Sink konnte bisher nicht umgesetzt werden, soll aber ebenfalls weiterhin Beiratsgelder erhalten.
Auch im Technical Board gab es Veränderungen. Bereits vor der Mitgliederversammlung hatte Alexander Killing seinen Rückzug angekündigt. Er möchte sich wieder stärker auf seine Arbeit als Maintainer konzentrieren, wird aber sicherlich weiterhin viele Impulse in der Entwicklung geben. Die vier anderen Mitglieder des Boards traten allesamt für eine weitere Amtszeit an und wurden auch gewählt. Zusätzlich kehrte Fabian Schmid zurück ins Technical Board. Er hatte selber eine Auszeit von seiner Tätigkeit im Board genommen und konnte sich nun in der Wahl gegen seinen Kollegen Adrian Lüthi durchsetzen. (Mehr zur aktuellen Arbeit des Boards in einem folgenden Bericht.)
Head of Help Alexandra Tödt berichtete anschließend von der Arbeit der Online-Hilfe-Redaktion. Die Aktivität war während der Pandemie deutlich zurückgegangen. Etliche Beitragende mussten sich anderen Themen widmen und konnten auch keine Hilfskräfte mehr freistellen. Alexandra warb um weitere Unterstützung und plant ein weiteres Hilfe-Release für September. Die Themen Übersetzbarkeit der Hilfe, Nutzungsmetriken und Ausweitung der Arbeit in Richtung "Performance Support" werden weiterhin verfolgt. Die Vereinsmitglieder freuten sich, dass Alexandra erneut für die Arbeit als Head of Help kandidierte. Sie wurde mit großer Mehrheit wiedergewählt.
Einen Antrag, die Vereinssatzung zu ändern, zog das Technical Board zurück. Das Board hatte angestrebt, neben der Koordination der Hilfe auch eine Stelle zur Koordination der Dokumentation insgesamt darin festzuschreiben. In der Diskussion wurde jedoch bezweifelt, dass diese Positionen in der Satzung festgeschrieben sein sollten. Eine bessere Koordination der Dokumentationstätigkeiten wird dennoch für sinnvoll erachtet. Florian Suittenpointner sammelt aktuell den Aufgabenstand. Wie genau das Thema Dokumentation zukünftig im Verein behandelt wird, werden wir noch diskutieren.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden weitere Satzungsänderungen diskutiert. Abgelehnt wurde der Vorschlag des Vorstands, dass für alle Vereinsämter nur noch im Vorfeld der Mitgliederversammlung kandidiert werden kann. Eine klare Zustimmung fand dagegen eine Erweiterung der Maintainerregelung. Service-Provider erhalten damit ein Vorgriffsrecht, wenn eine Maintainerschaft neu vergeben wird, die bisher eine Mitarbeiterin innehatte. Ebenfalls von der Mitgliederversammlung angenommen wurde eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um etwa 15% ab dem nächsten Jahr. Damit soll die grundsätzliche Finanzierung der Vereinsaktivitäten sichergestellt werden, aber auch mehr finanzieller Spielraum für wichtige Weiterentwicklungen entstehen.
Zum Abschluss der Sitzung regte André Mersch an, für die Weiterentwicklung des Test & Assessments eine Projektkoordination einzurichten. Das Test&Assessment ist für viele Vereinsmitglieder besonders wichtig. Vereinsvorstand Oliver Samoila stimmte zu, dass ein Fokus auf das Test&Assessment und die Entwicklung neuer Testplayer sehr wichtig sei. Auch Vereinsgeschäftsführer Matthias Kunkel würde den Übergang zum neuen Test&Assessment gerne von einer Projektmanagerin unterstützt sehen, um die anderen Beteiligten zu entlasten.
In diesem Jahr wurde die Sitzungsdauer erstmals für vier Stunden anberaumt. Doch wegen der gut gefüllten Agenda reichte die Zeit wieder nicht aus. Da die Aktivität im Verein sicher nicht nachlassen wird, wird die Mitgliederversammlung 2022 erneut auf vier Stunden ausgerichtet – dann aber hoffentlich wieder als Präsenzveranstaltung. Mit der Hochschule Bremen, die im nächsten Jahr ihren 20-jährigen ILIAS-Einsatz feiert, steht auch schon die Gastgeberin fest.
Und wer als neues Mitglied dabei sein will, findet hier alle Infos und Mitgliedschaftsanträge!