ILIAS-Blog
Bericht aus dem Technical Board
Ein Mission Statement, engere Zusammenarbeit mit dem Produktmanager und das erste Veto: Das Technical Board nimmt Fahrt auf. Über die Entwicklungen der letzten Monate haben wir uns mit dem Sprecher des Boards, Richard Klees, unterhalten.
Als ein völlig neues Gremium innerhalb des ILIAS-Vereins muss das Technical Board zunächst einmal seine Rolle in der Praxis finden. Da die Aufgabenbeschreibung in der Satzung sachbedingt knapp ausfällt, haben die fünf Mitglieder sich zunächst an ein Mission Statement gesetzt. Darin benennen sie ihr Selbstverständnis als Board und die Leitfragen ihrer Arbeit ebenso, wie ihre wichtigsten Ziele für die einzelnen Ressorts.
Da die Liste potenzieller Aufgaben lang ist, hat das Technical Board diese priorisiert und widmet sich nun sukzessive den wichtigsten Anliegen. Der erste konkrete Vorschlag betrifft die Organisation und Durchführung des Jour Fixe. Zu diesem zentralen Termin in der ILIAS-Entwicklung treffen sich im Zwei-Wochen-Rhythmus Produktmanager, Maintainer und Technical Board, um über offene Feature Requests zu entscheiden und andere Entwicklungsfragen zu klären. Leider ist eine detaillierte Planung dieses Termins bisher schwer möglich: Einige Themen erfordern längere Diskussionen, so dass andere Punkte der Agenda nur kurz behandelt oder gar verschoben werden müssen. Ein Grund dafür ist schlicht der Erfolg von ILIAS, der zu einem stetigen Anstieg an Feature Requests und anderen Wünschen aus der Community geführt hat.
Das Technical Board möchte daher die Planbarkeit des Jour Fixe verbessern und für einen transparenteren Ablauf sorgen. Vorrangiges Ziel ist es, die Effizienz des Meetings für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu erhöhen und einen Weg zu finden, mehr Entscheidungen in kürzerer Zeit zu fällen. Erreichbar wäre dies beispielsweise, wenn man längere und komplexere Diskussionen im Vorfeld führen würde anstatt auf dem Jour Fixe selbst. Eine Vorstellung des neuen Konzepts soll auf der DevConf erfolgen.
Kooperation und Kommunikation
Klare Kommuniktion ist dem Technical Board sehr wichtig. So wolle man nicht neben dem Produktmanager und den Entwicklungsteams herarbeiten, sondern eng miteinander kooperieren. Die Zusammenarbeit mit Matthias Kunkel verlaufe laut Klees höchst erfreulich. Kunkel nimmt, sofern es sein Terminkalender erlaubt, an den regelmäßigen Besprechungen des Boards teil und ist bei allen nicht-technischen Fragen involviert. Doch auch mit und innerhalb der größeren ILIAS-Community solle die Kommunikation gestärkt und vertieft werden. Ein Vorschlag zur verbesserten Nutzung von Mailinglisten und Foren sei daher gerade in Arbeit und werde zeitnah vorgestellt.
Neben diesen Vorschlägen wurde am 8. Juni ein kleines Stück ILIAS-Geschichte geschrieben, als das Technical Board zum ersten Mal ein Veto gegen einen Jour Fixe-Entscheid einlegen musste. Bei der Überarbeitung der Navigation im Test hatte man sich nach langer Diskussion auf eine Lösung geeinigt, die dem Board in einem entscheidenden Detail unzureichend erschien. Sie hätte die Usability vorhandener Multiple Choice-Fragen verschlechtert - weshalb man sich entschied, das Veto-Recht zu nutzen.
Erfreulicherweise führte dieses Veto nicht zu Ärger oder Stagnation. Stattdessen wurde der Vorschlag noch einmal neu durchdacht - und schließlich eine bessere Lösung gefunden, die nicht nur das bemängelte Problem löst, sondern mittelfristig auch eine alte Einstellung im Test überflüssig machen wird. Das Technical Board sei sehr erleichtert über diese konstruktive Herangehensweise gewesen, wie Richard Klees berichtet. Dennoch hoffe man, vom Vetorecht in der Praxis nicht allzu oft Gebrauch machen zu müssen. Wir dürfen guter Hoffnung sein, dass dieser Wunsch dank der verbesserten Kommunikation in Erfüllung gehen wird. Über die weiteren Entwicklungen werden wir hier im Blog natürlich berichten!