ILIAS-Blog
Rückblick: 17. Internationale ILIAS-Konferenz in Luzern
Im ausverkauften Auditorium der Hochschule Luzern begann am 6. September die 17. Internationale ILIAS-Konferenz. Knapp 200 Gäste waren angereist, um an zwei vollgepackten Konferenztagen die neuesten Entwicklungen und Einsatzszenarien von ILIAS kennenzulernen.
Eröffnet wurde die Konferenz durch Dorothee Guggisberg von der Leitung der Hochschule Luzern und Norbert Bromberger vom ILIAS-Verein. In seiner Keynote plädierte Nando Stöcklin anschließend für ein Lernen, das spielerisch statt leistungsorientiert ist. Das emotionale Engagement im spielerischen Lernen wirke sich positiv auf den Lernerfolg aus. Zudem fördere das Spiel kreative Ansätze, um Probleme zu lösen - Fähigkeiten, die in einer sich wandelnden Arbeitswelt immer wichtiger werden. Während Routinetätigkeiten mehr und mehr von Maschinen übernommen werden könnten, zeichne den Menschen gerade seine Kreativität aus. Werde diese bereits während der Ausbildung gefördert, zahle sich dies später auch auf dem Arbeitsmarkt aus.
Auf die Keynote folgten die Eröffnungsvorträge der Gastgeber. Marco Sommer und Stephan Winiker stellten die Einsatzszenarien von ILIAS an der Hochschule Luzern vor. Aufgrund eines veränderten Release-Zyklus konnten ILIAS-Vereinsgeschäftsführer Matthias Kunkel und Technical-Board-Mitglied Alexander Killing in diesem Jahr erstmals keine Live-Demo der kommenden ILIAS-Version zeigen. Stattdessen mussten sie sich mit Mock-Ups begnügen, um die kommenden Entwicklungen in ILIAS 5.4 zu illustrieren. Als Ausgleich durfte das Publikum bereits in diesem Jahr erste Entwürfe sehen, wohin die Reise längerfristig gehen wird. Etliche tiefgreifende Verbesserungen in der Darstellung und Navigation werden nämlich mit der kommenden Version vorbereitet, aber erst im 2020 erscheinenden ILIAS 6.0 komplett umgesetzt. Dann werden viele Früchte geerntet, die in den letzten Jahren bereits mit der Erstellung und Pflege der UI Kitchen Sink gesät wurden.
Nach der Mittagspause teilte sich die Konferenz wie gewohnt in verschiedene Tracks auf. In vier Räumen wurden zeitgleich verschiedene Vorträge und Workshops angeboten, so dass sich alle Besucherinnen und Besucher ihr persönliches Programm zusammenstellen konnten. Dabei wurden die Themen „Anwendungsorientiertes Prüfen mit ILIAS“, „Zielgerichtetes E-Learning in Unternehmen und Behörden“, „ILIAS mal ganz anders“, „ILIAS öffnen und integrieren“ sowie „Schöner - schlanker - schneller“ behandelt. Die Größe der Räume war dabei gut gewählt, so dass bei den Veranstaltungen genügend Plätze für alle Interessierten zu finden waren.
Am Abend fand man sich wieder zusammen, um in größeren Gruppen den Weg zum Social Event zu meistern. Im herbstlichen Platzregen waren viele dabei froh, dass es für Hotelgäste in Luzern ein freies Nahverkehrsticket gibt. In Bussen gelangten die meisten Teilnehmer so halbwegs trocken ins Verkehrshaus Luzern. Dort erwartete sie in der 3700 Quadratmeter großen Halle „Luft- und Raumfahrt“ ein beeindruckendes Ambiente. Der typische Apéro fand umgeben von historischen Flugzeugen und Flugapparaten statt. Angestellte des Museums informierten über die Ausstellung. Am Flugsimulator bildete sich schnell eine lange Schlange interessierter ILIASten. Auch der weitere Verlauf des Abends im Museumsrestaurant und in den Bars und Kneipen von Luzern fand großen Zuspruch.
Trotz der kurzen Nachtruhe fanden sich die meisten Konferenzbesucherinnen und Besucher am nächsten Morgen pünktlich um 9:00 Uhr zum zweiten Programmtag ein. Im Auditorium wurde ihnen gezeigt, welche ungewöhnlichen Szenarien sich mit ILIAS umsetzen lassen. Werkzeuge wie die Datensammlung oder das Lermmodul können kreativ genutzt werden, um die eigenen Bedürfnisse im Anwender-Service abzudecken oder den Unterricht - vermutlich ganz im Sinne von Nando Stöcklin - spielerisch zu gestalten.
Kreativität ist auch gefragt, wenn es um eine attraktive ILIAS-Oberfläche geht. In diesem Bereich wurde am zweiten Konferenztag sowohl gezeigt, wie das ILIAS mit Bordmitteln optisch angepasst und verschönert werden kann. In einem ausführlichen Vortrag präsentierte Yvonne Seiler zudem einen detaillierten Blick auf die neuesten Entwicklungen, die am Vortag bereits kürzer vorgestellt worden waren. Für Unternehmen und Behörden gab es Angebote zum Thema E-Learning-Einstieg und Datenschutz. Anderswo wurde die Anbindung von Virtual Classrooms an ILIAS vorgestellt und die Integration mit anderen Werkzeugen beleuchtet. Auch das Thema Prüfungen stand wieder auf der Tagesordnung.
Nach etlichen Vorträgen, Tutorials und Workshops auf den verschiedenen Tracks traf man sich am Nachmittag wieder gemeinsam im Auditorium, um der Abschlusskeynote von Javiera Atenas von der Open Education Working Group in London zu lauschen. Darin widmete sich Atenas mit kritischem Blick den ethischen Fallstricken von Learning Analytics und „Datafication“ der Bildung. In ihrem engagierten Vortrag lud sie dazu ein, zu hinterfragen, welche Daten tatsächlich über Lernfortschritte informieren und wie lange diese gespeichert werden sollten. Schlecht gewählte Metriken seien nicht aussagekräftig, könnten aber Lernende während ihres weiteren Lern- und Berufslebens behindern, wenn sie kontextfrei weitergegeben würden.
Zum Ende der Konferenz wurde traditionell der Community-Award verliehen - in diesem Jahr erstmals an drei verdiente Preisträger (wir berichteten). Außerdem wurde der Ort für die nächste Internationale ILIAS-Konferenz bekannt gegeben: 2019 trifft sich die ILIAS-Community bei der Akademie der Deutschen Unfallversicherer (DGUV) in Dresden.
Wir danken den Luzernerinnen und Luzernern für eine tolle Konferenz und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr in Deutschland!
Comments
Kruse, Fabian [Fabian]
Hallo Joel, die anderen Bilder werden als Thumbnails für die Videoaufzeichnungen verwendet und sind dann dort zu sehen. Falls Du aber ein bestimmtest Bild suchst, melde Dich gerne per E-Mail bei mir!
Created on9. Oct 2018Hesse, Joel [Joel_Hesse]
Prima Bericht! Wo findet man denn die anderen Fotos? :)
Created on9. Oct 2018