Die Erneuerung des Seitenlayouts und die Einführung des Slates in ILIAS 6 boten einen guten Anlass, den in die Jahre gekommenen Seiteneditor zu überarbeiten. Aufgrund des mächtigen Funktionsumfangs wurde daraus ein Großprojekt, das nun in mehreren Schritten umgesetzt wird. Koordinator des Projekts ist Oliver Samoila, der mittlerweile beim ILIAS-Premium-Partner Databay arbeitet und auch ILIAS-Vereinsvorstand ist.

Die Änderungen am Editor sind in ILIAS 7 bereits klar erkennbar. Er ist schneller geworden und zeigt sich deutlich aufgeräumter. Wie schon im Post zum ILIAS-7-Release erwähnt, wandern zentrale Editor-Funktionen sukzessive in den Slate. So können Klicks reduziert und Inhalte schneller erstellt werden. Zudem ist der Editor dynamischer geworden und löst weniger Seitenaufrufe aus. Im Ergebnis fühlt sich die Arbeit mit dem Seiteneditor deutlich flüssiger an.

Für ILIAS 7 sind bereits folgende Werkzeuge im Slate verfügbar:

Weitere Werkzeuge werden mit ILIAS 8 folgen.

Für alle, die im Editor auch längere Texte erstellen, ist das neue Auto-Save-Feature interessant. Es kann zentral konfiguriert werden und sorgt dann dafür, dass keine Inhalte mehr verloren gehen. Nach einem festgelegten Intervall speichert ILIAS die Zwischenstände im Hintergrund ab. 

Auch das Absatzverhalten wurde für ILIAS 8 geändert. Ein Druck auf die Enter-Taste legt im Textmodus nun einen neuen Absatz an. Soll lediglich ein Zeilenumbruch erzeugt werden, gelingt dies mit der Tastenkombination Shift+Enter. Das Verhalten des Editors wird damit an andere Systeme angepasst, wie z.B. an MS Word und LibreOffice. Da harte Zeilenumbrüche in Texten seltener sind als Absätze, wird der Editor nach einer kurzen Umgewöhnung schneller und benutzerfreundlicher.

Überarbeitet wurde auch der Standard Content-Style. Es entfallen die vielen Redundanzen zwischen Absatzformaten und Blockformaten. Im Gegenzug können umgebende Blöcke während der Texterstellung erzeugt werden. Dies sorgt für mehr Klarheit und einen besseren Überblick, ändert jedoch unter Umständen auch den Look von vorhandenen Inhalten. Details für alle, die mit dem ILIAS-Standard-Style arbeiten, sind auf der Release-Seite zu finden.

Als letztes sei der neue Auswahlmodus hervorgehoben. Viele Jahre lang konnten Absätze im ILIAS-Editor per Doppelklick ausgewählt bzw. wieder abgewählt werden, um sie zu kopieren oder zu löschen. In ILIAS 7 werden diese Funktionen nun transparenter gemacht: Im Slate haben Benutzerinnen die Möglichkeit, zwischen dem Bearbeitungs- und dem Auswahlmodus zu wechseln. Sie sehen dann auch gleich, welche Aktionen ihnen jeweils zur Verfügung stehen. Ein positiver Nebeneffekt: Der Auswahlmodus ist auch auf Touchgeräten leichter zu nutzen.

Alles in allem ist der neue Editor für ILIAS ein großer Schritt nach vorne. Auch wenn er an manchen Stellen etwas Umgewöhnung erfordert, stellt er die Editorfunktionen für die kommenden Jahre auf eine solide Basis. Aus Vereinssicht besonders erfreulich war und ist bei diesem Projekt einmal mehr die konstruktive Zusammenarbeit verschiedener Akteure: Die Service-Provider Databay (Oliver Samoila als Projektmanager), Leifos (u.a. Alexander Killing als Maintainer des Seiteneditors), CaT (u.a. Richard Klees als Experte für die Kitchen Sink) und etliche Beteiligte in den Projekt-VCs konnten ihre Kompetenzen bündeln und gemeinsam an diesem großen Thema arbeiten. ILIAS-Vereinsvorstand Oliver Samoila sieht dies als eine gelungene Maßnahme gegen die manchmal beklagte Ressourcenknappheit: "Kapazitäten wurden hier über Firmengrenzen hinweg gebündelt und es wurde gemeinsam an einem Strang gezogen." 

Wir freuen uns daher auf viele weitere gemeinsame Projekte – und auf Teil 2 der Editor-Revision, die mit ILIAS 8 kommen wird. Hierzu mehr im nächsten Blogpost!